100 Prozent I.O.

Bauteilunabhängige Messungen direkt in der Produktion
Große, geometrisch komplexe Bauteile für die Automobilindustrie lassen sich bislang nur aufwändig valide vermessen. Die Prüfung im Messraum benötigt eine entsprechende Kapazität und ist zeitaufwändig. Senswork entwickelte mit dem 3D-Messystem ZScan eine stets einsatzbereite Lösung, die in Sekunden zu einem validen Messergebnis kommt.
Bild 1 | Innerhalb weniger Sekunden prüft ein Mitarbeiter in der Produktion mit ZScan Aluminiumdruckgussteile und richtet sie anschließend direkt vor Ort.
Bild 1 | Innerhalb weniger Sekunden prüft ein Mitarbeiter in der Produktion mit ZScan Aluminiumdruckgussteile und richtet sie anschließend direkt vor Ort.Bild: Senswork GmbH

Ein serientaugliches optisches Mess- und Prüfsystem suchte der Automobilzulieferer Magna schon länger, als der bayerische Messtechnik-Experte Senswork ins Spiel kam. Die Messgeschwindigkeit und Flexibilität waren es, mit der das ZScan-System von Senswork überzeugte. Der Invest rechnet sich bereits nach wenigen Produktanläufen.

Bild 2 | Mit einer klaren Visualisierung mit rot-grün-Vergleich und der Kombination der RPS- und BestFit-Methode ermöglicht ZScan eine schnelle Erfassung von Formabweichungen.
Bild 2 | Mit einer klaren Visualisierung mit rot-grün-Vergleich und der Kombination der RPS- und BestFit-Methode ermöglicht ZScan eine schnelle Erfassung von Formabweichungen.Bild: Magna BDW

Prüfung in der Vor- und Kleinserie

Verschiedene Aluminiumdruckgussbauteile lassen sich mit diesem einen System in Sekunden auf ihre Maßhaltigkeit überprüfen – und das ganz ohne Vorbehandlung. Mit dieser Geschwindigkeit geht der ZScan über die Fähigkeiten eines reinen Messystems hinaus und qualifiziert sich als Produktionsmittel. Eine von Magna durchgeführte Fähigkeitsuntersuchung mit Abgleich der Messergebnisse aus dem Messraum mit denen des ZScans bestätigte dessen hohe Messqualität und die Validität der Messergebnisse. Bauteile können damit ohne weitere Prüfung im Messraum als von ZScan valide geprüft betrachtet werden. Damit bietet er eine perfekte und flexible Ergänzung in der Vorserie und Kleinserie, in der jedes Bauteil zu 100 Prozent IO die Produktion verlässt.

In der Anwendung kann mit dem flexiblen optischen Messsystem jedes Bauteil bis zu einer Länge von 1,60m gescannt werden. Durch die bauteilunspezifische Einsatzmöglichkeit profitieren insbesondere Prozesse in der Anlaufphase, gerade weil auch typspezifische Messmittelbeschaffungen entfallen. Der Invest ist geringer, die Geschwindigkeit höher. Anlaufzeiten bei neuen Produkten lassen sich mit einem Zeitgewinn von mehreren Wochen, im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen, deutlich beschleunigen.

Automatischer CAD-Abgleich

Innerhalb weniger Sekunden scannt der 3D-Multisensor-Scanner das jeweilige Aluminiumdruckgussbauteil und gleicht es automatisiert mit dessen CAD-Modell ab. Zum Einsatz kommen dabei vier zueinander kalibrierte Laserscanner, die aufgrund ihrer freien räumlichen Anordnung selbst geometrisch komplexe oder glänzende Bauteiloberflächen nahezu abschattungsfrei erfassen. Das Ergebnis IO versus NIO wird auf einem Panel ausgegeben und per präzisem 3D-Falschfarbenbild als rot-grün Vergleich in fließender farblicher Abstufung dargestellt. Zusätzlich visualisiert das Panel eine freie Anzahl an Messpunkten, welche nach RPS-System ausgewertet werden. ZScan kann so als Produktionsmittel mit angeknüpftem manuellen Richtprozess effizient genutzt werden.

Vielfältige Messfunktionen

Richtprozesse sind in der Produktion von Strukturbauteilen aus Aluminiumdruckguss wie bei Magna Standard. Die Wärmebehandlung bei knapp 500°C bringt Verzüge in die Bauteile hinein, die im nachgelagerten Prozess aufgrund präziser Spezifikationen wieder korrigiert werden müssen. Genau an dieser Stelle zeigt ZScan mit bis zu 20Mio. Messpunkten je Einzelscan seine Stärken: Die Kombination aus vorausgehender RPS-Ausrichtung, punktueller 3D-Vermessung und Falschfarben-CAD-Vergleich ist in der Produktion besonders hilfreich: „Man sieht sehr viele Details, welche beim herkömmlichen Messen nicht erkannt werden. Dies ist in der Produktion ein bisschen Segen und Fluch zugleich“, sagt dazu Rocco Hahn, Head of Project Management bei Magna, „was jedoch beim Kunden definitiv gut angekommen ist. Sehr vorteilhaft ist auch die Möglichkeit, Bauteile Ad-Hoc zu digitalisieren und Datensätze zueinander vergleichen zu können.“

Einfachere Prozessoptimierung

Diese Funktionalität bietet Ingenieuren zusätzlich viel Aufschluss im Hinblick auf Prozessoptimierungen. Bauteile können vor und nach jedem Produktionsschritt, wie etwa der Wärmebehandlung von Aluminiumdruckgussteilen, geprüft werden. Einzelscans lassen sich zueinander vergleichen und Formabweichungen farblich visualisieren. Das ermöglicht mehr Einsicht in Produktionsprozesse in jedem Prozessschritt. Messreihen lassen sich mit ZScan erstellen, archivieren und softwareseitig auswerten. Der Einfluss von Parameteranpassungen im Prozess wird bereits in der Produktion messbar gemacht. Und es gibt noch eine Besonderheit: Nicht der geschulte Messtechniker, sondern der Werker selbst bedient ZScan direkt in der Produktion. Das ermöglicht den Einsatz als Produktionsmittel und spart gleichzeitig Kapazität im Messraum. Auch Bauteilwechsel kann jeder Mitarbeiter vornehmen.

www.senswork.de

senswork GmbH
https://senswork.com/de/produkte/zscan.html

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