Die Top 5 Vision-Neuheiten der SPS-Messe

Vision auf der SPS

Die Top 5 Vision-Neuheiten der SPS-Messe

Auf der SPS-Messe in Nürnberg ging es Ende November vor allem um das Thema Automatisierung. Allerdings fanden sich auf der Messe auch zahlreiche interessante Neuheiten zum Thema Bildverarbeitung, die dort erstmals gezeigt wurden und im Folgenden vorgestellt werden.

(Bild: LMI Technologies Inc. / IFM Electronic GmbH / Sick AG / Baumer Group / Hema Electronic GmbH)

Automatischer Koordinatenabgleich Roboter & Vision Sensor

Die VeriSens Vision Sensoren XF900 und XC900 von Baumer (www.baumer.com/verisens-ur) steuern Cobots von Universal Robots schon nach wenigen Minuten Einrichtung. Die Kalibrierung hinsichtlich Bildentzerrung, Umrechnung in Weltkoordinaten und Koordinatenabgleich zwischen Vision Sensor und Roboter erfolgt dank des zum Patent angemeldeten SmartGrid automatisch. Damit entfällt die sonst übliche aufwändige manuelle Hand-Auge-Kalibrierung von Roboter und Vision Sensor. In der Roboterprogrammierung selbst sind nur zwei zusätzliche Kommandos (Knoten) notwendig, damit branchenübergreifend zahlreiche Applikationen von den Vorteilen der Vision Guided Robotics profitieren können.

Von Aufnahme bis Anzeige unter 35ms

Auf einem eigens entwickelten Embedded Vision-Board nutzt Hema Electronic (www.hema.de) als eine der ersten Firmen das neue Ultra Low Latency 10Bit 4:2:2 SDI Video Subsystem von Xilinx. Ebenfalls zum Einsatz kommt bei der Demo ein XU8- sowie ein XU9-Modul des Schweizer FPGA-Modulspezialisten Enclustra. Mit ultrakurzen Latenzzeiten unter 35ms bei 60fps von der Bildaufnahme bis zur Anzeige auf Bildschirmen zeigt die Demo Einsatzmöglichkeiten für Multi-Stream oder Multi-View. Typische Anwendungsfelder gibt es für Bildverarbeitung, Steuerung von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen sowie Videoüberwachung und Echtzeit-Videokommunikation für Augmented Reality Anwendungsszenarien.

PMD-Profilsensor zur Konturerfassung

Der PMD-Profiler von IFM electronics (www.ifm.com) prüft nicht nur die Präsenz eines Objektes, sondern stellt auch fest, ob das vorgesehene Bauteil verwendet und korrekt angebracht wurde. Dazu wird per Lichtschnittverfahren die Kontur des geprüften Objekts mit der vorab per Tastendruck eingelernten Soll-Kontur abgeglichen. Der Sensor ist mit einem Farbdisplay und 3-Tasten-Bedienung auch ohne Software binnen weniger Minuten betriebsbereit. Um Abweichungen bei nahezu ähnlichen Bauteilen zuverlässiger festzustellen, lässt sich die Profil- Auswertung über die ROI-Funktion auf den relevanten Objektbereich mit zwei Markierungen auf der sichtbaren Laserlinie eingrenzen. Wahlweise können per IO-Link Informationen zur Ausschussrate und erfasste Objektprofile übertragen werden.

3D-Sensoren mit optischer Zeichenerkennung

Die Gocator 3D-Smart-Sensoren von LMI Technologies (www.lmi3d.com) unterstützen ab sofort optische Zeichenerkennung und Barcode-Leseverfahren. Das integrierte Werkzeug ‚Oberfläche OCR‘ erkennt und extrahiert Zeichenketten von Oberflächen und verwendet dabei entweder die Scandaten der 3D-Höhenkarten oder die 2D-Intensitätsdaten. Mit dem Werkzeug ‚Oberfläche Barcode‘ können Daten, die in 1D- und 2D-Barcodes kodiert sind, aus Oberflächendaten (2D-Intensität oder 3D-Höhenkarte) gelesen werden, ohne dass zusätzliche 2D-Kameras oder spezielle Barcodeleser benötigt werden. Das Werkzeug ‚Oberfläche Barcode‘ ist ab sofort für jeden Gocator 3D-Smart-Sensor erhältlich, und das Werkzeug ‚Oberfläche OCR‘ ist für jeden GoMax verfügbar.

Berührungsloses Car Body Lokalisierungssystem

Mit dem Body Positioning System BPS-5400 hat Sick (www.sick.com) gemeinsam mit einem Kunden aus der Automobilindustrie ein System entwickelt, das berührungslos arbeitet und mehr Flexibilität in der Fertigung und kürzeren Zykluszeiten ermöglicht. Das Lokalisierungssystem für Fahrzeugkarossen gewährleistet eine hochpräzise Vermessung der Karosserieposition und ermöglicht eine prozesssichere Roboterführung. Das System ist in alle Steuerungswelten integrierbar und steht schlüsselfertig für verschiedene Arbeitsabstände und Sichtfeldbreiten zur Verfügung. Mit Lokalisierungsraten von über 99,996% und möglichen Einsparungen bei den Zykluszeiten von 5% überzeugen auch die Leistungsdaten.

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