3D demnächst mit Apps?

Robot Vision für die Lkw-Getriebeauswahl

3D-Systeme ermöglichen inzwischen eine Positionserfassung mit 99,9% Genauigkeit. Dabei muss aber immer eine Abwägung zwischen Auflösung und Datenverarbeitung einerseits sowie dem Budget andererseits erfolgen. Die drei grundlegenden Voraussetzungen sind jedoch: Kamera, Multicore-PC und eine effiziente 3D-Software.
Beim PC ist dank Multicore inzwischen die gleichzeitige Analyse jedes Kameraausgangs auf den verschiedenen Kernen möglich. Bei einfachen Anwendungen bedeutet dies, die Daten können in <1s verarbeitet werden. Hier genügt ein PC mit Dual-Core Mobile-Prozessor und Windows 7. Für Systeme mit drei oder mehr Kameras sind allerdings mehr Cores und eine höhere Rechenleistung notwendig. Für die Software gilt: je effizienter (bzw. weniger aufgebläht) sie ist, desto schneller läuft die Anwendung und umso niedriger sind am Ende die Gesamtsystemkosten. So wird z.B. bei einem großen europäischen Lkw-Hersteller ein ABB-Roboter von einem 3D-BV-System gesteuert, um die Getriebemontage zu automatisieren. Das System basiert auf zwei Scorpion 3D Stinger-Kameras, die mit je zwei XCG-97E GigE-s/w-Kameras (1,3MPixel, Super-XGA-Auflösung) ausgestattet sind. Die Ausgänge erfolgen an einen Scorpion Industrie-PC mit einem 6-Core-Prozessor. Ohne Einweisung erkennt das System aus einem Kommissionierungsbereich von 800x600x600mm unterschiedliche Getriebe mit einer Genauigkeit von 1mm in xyz-Richtung. Die Software ermöglicht dabei eine Echtzeit-Auswahl und Lokalisierung beweglicher Objekte. 3D braucht aber nicht immer Megapixel-Bilder. Da Bildverarbeitung immer mehr von nicht-industriellen Kunden eingesetzt wird, müssen die Systeme immer einfacher werden. Letztes Jahr stellten Sony und Tordivel ein App-Angebot für Bildverarbeitungsanwendungen vor, ähnlich dem App-Store von Apple. Demnächst werden Apps zur Verfügung stehen, mit denen Kunden 3D-Bildgebung und -Analyse umsetzen können.