Lexikon der Bildverarbeitung: Bewegungsunschärfe
Bewegungsunschärfe kennzeichnet den Vorgang, wenn in der lichtempfindlichen Phase der Bildaufnahme einer Kamera oder während der Leuchtdauer einer Blitzbeleuchtung eine Relativbewegung zwischen Kamera und Prüfobjekt stattfindet.
Dabei bewegt sich die Abbildung auf dem Bildsensor proportional mit dem Abbildungsmaßstab und hinterlässt im Bild eine unscharfe Abbildung in Bewegungsrichtung. Die Größe der Unschärfe berechnet sich wie folgt:
BUBild = |ß’| * vObjekt * tBel
BUBild Bewegungsschärfe im Bild [mm]
ß‘ Abbildungsmaßstab des Objektivs
vObjekt Bewegungsgeschwindigkeit des Prüfobjekts [mm/s]
tBel Leuchtdauer (Blitz) bzw. Belichtungszeit (Kamera) [s]
Kleinere Pixelabmessungen stellen für die Bewegungsunschärfe ein zunehmendes Problem dar, weil die Anzahl der von Unschärfe betroffenen Pixel dadurch ansteigt. Da die sichere Funktion etlicher Bildverarbeitungsalgorithmen jedoch von der Bildschärfe abhängt, sollte die Bewegungsunschärfe im Bild möglichst klein gehalten werden. Als Richtwert wird allgemein eine Pixelgröße angesetzt. Bei welcher Belichtungszeit bzw. Bewegungsgeschwindigkeit das der Fall ist, kann für anwendungspraktische Berechnungen aus der o.g. Formel abgeleitet werden.