Hochauflösende Lidar-Aufnahmen für Game of Thrones

Bild 2 | Lidar ist in der Lage, genaue Nachbildungen von Standorten zu erstellen und trägt dazu bei, später realistischere visuelle Effekte in den Filmen zu erzielen. (Bild: Teledyne Imaging)

Luftaufnahmen und Bodenscanner

Aus den Daten eines luftgestützten Lidars, das auf einem Hubschrauber und mit Kameras ausgestatteten Drohnen montiert wurde, wurde ein georeferenziertes 3D-Modell der gesamten Stadt erstellt. Obwohl die Genauigkeit der Luftdaten gut war, konnten die Anforderungen an die Auflösung allein durch das Scannen aus der Luft nicht erfüllt werden. Um diese Herausforderung zu meistern, setzte Vektra Boden-Lidarsysteme ein und konzentrierte sich auf die vierzig Mikrostandorte in der ummauerten Altstadt, wo bestimmte Szenen geplant waren. Mit dem stationären Bodenlaserscanner Polaris TLS von Teledyne Optech und dem mobilen Kartierungssystem (MMS) Maverick erzeugten sie 3D-Punktwolken der Schlüsselbereiche. Die Lidarpunktwolken wurden dann mit Digitalkamerabildern und Bildfusionssoftware koloriert. Die Daten des Polaris TLS wurden in das größere, aus den Luftbildaufnahmen entwickelte Modell integriert, um ein endgültiges, fotorealistisches 3D-Modell zu erstellen. Dabei musste der Bodenscanner ausreichend flexibel sein, um sowohl in größeren als auch geringeren Distanzen zu arbeiten. Die HBO-Crew hatte angegeben, dass sie nicht daran interessiert sei, mit Daten zu arbeiten, die aus mehreren Messungen zusammengefügt wurden. Sie bevorzugte einen einzigen ursprünglichen Erfassungspunkt für eine Strecke von 600m, da die Verwendung mehrerer Stationen oder die Bereitstellung von Daten aus mehreren Quellen zu unerwünschten Überschneidungen führt. „Die Anforderung an ein Sichtfeld, von einer Position aus, und eine Abdeckung aus einem Winkel von 45° bis zu 800m erforderte einen Scanner mit hoher Reichweite, hoher Genauigkeit und hoher Auflösung“, erklärt Zlatan Novak, Direktor bei Vektra: „Andererseits mussten wir auch Millionen von Punkten für Gebäude oder Kirchen liefern, die nur 50m entfernt waren. Dies hat sehr gut mit dem Kurzstreckenmodus des Polaris funktioniert, um die Vermessungsgeschwindigkeit zu steigern, und wir konnten alle erforderlichen Ergebnisse erzielen. Im Endeffekt brauchten wir ein System, das die Vorteile von zwei Systemen bündelt.“

Mobiles Kartierungssystem

Einige der kleineren Locations erwiesen sich allerdings als problematisch für die Vermessung mit dem stationären Scanner. Da Dubrovnik eine beliebte Touristenstadt ist, wimmelt es in den Straßen ständig von Besuchern, und das Scannen mit einem TLS, der auf der Straße aufgestellt werden muss, war an einigen Locations nicht möglich. Daher wurde das mobile Kartierungssystem Maverick von Teledyne Optech auf einem Fahrzeug montiert und durch die Stadt gefahren, um die gewünschten Locations zu scannen. Die Verwendung des Maverick erwies sich als besonders vorteilhaft für den Scan der berühmten Mauern von Dubrovnik, die etwa zwei Kilometer um die Stadt herum verlaufen. Während sich die eine Hälfte der Mauern in der Stadt befindet, liegt die andere Hälfte zur Meeresseite hin. Bei einem Scan mit dem TLS wäre zudem wegen des geringen Abstands zum Wasser eine Positionierung an zahlreichen Standorten sehr nahe an der Mauer erforderlich gewesen. Mit dem Maverick konnte die Mauer im Vorbeifahren problemlos gescannt werden.

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Teledyne Dalsa Inc.

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