Die ultimative Auflösung

Die ultimative Auflösung

Neues Verfahren ermöglicht vier mal mehr Wärmebildpunkte

Die Ultramax-Technologie ist ein besonderes Bildverarbeitungsverfahren, mit dem Berichte erzeugt werden können, bei denen die Bilder vier mal so viele Pixel bei gleichzeitig 50% weniger Bildrauschen aufweisen. Das versetzt Anwender in die Lage, näher an kleinere Ziele heranzuzoomen und sie genauer zu messen als jemals zuvor.
Ultramax ist eine Art von Meta-Auflösung (Superresolution), eine Technik zum Kombinieren der Informationen von mehreren Originalbildern in einem Bild mit höherer Auflösung und weniger Rauschen. Das mag zunächst an zwei andere Skalierungstechniken erinnern (Interpolation und Bildpunkt-Durchschnittsberechnung), die aber völlig anders arbeiten. Die neue Technologie nutzt die natürliche Bewegung des menschlichen Körpers, um eine Bilderserie zu erfassen, in der jedes Einzelbild im Vergleich zu den anderen leicht versetzt ist. Dies führt zu einem erhöhten Datensatz, der wesentlich größer ist als das ursprüngliche Ausgangsbild. Diese Daten werden zu einem neuen Bild kombiniert, das deutlich mehr Pixel des Zielobjekts enthält und dadurch eine höhere Bildauflösung ermöglicht, als der Kameradetektor eigentlich aufweist. Die Daten werden auch verwendet, um ein klareres Bild zu erzeugen, da das Bildrauschen durch einen Vergleich ähnlicher Bereiche in den verschiedenen Ausgangsbildern verringert werden kann. Es werden 16 Wärmebilder in weniger als einer Sekunde erfasst. Sie werden in der Kamera als Einzel-JPG-Dateien gespeichert – aber als ein einziges kombiniertes Bild im Display der Kamera oder in der Software angezeigt. In der Tools-Umgebung können Anwender eine auswählen, um die Bildauflösung zu verbessern. Das verbesserte Bild hat die doppelte Auflösung bei einer Bildgröße von vier mal so vielen Pixeln. Alle Pixel enthalten immer noch die radiometrischen Daten, genau wie normale Wärmebilder. Im Ergebnis sind die neuen Wärmebilder aber klarer und größer, was eine genauere Analyse kleiner Einzelheiten erlaubt. Wegen der erhöhten Anzahl von Pixeln, die den gleichen Zielbereich abdecken, senkt Ultramax auch die Messfleckgröße. Daraus ergibt sich eine größere Messgenauigkeit bei besonders feinen Details. Z.B. verfügt eine T420 über eine Auflösung von 320×240 Pixeln, was insgesamt 76.800 Pixel ergibt. Ein Ultramax-Bild der T420 dagegen weist eine Auflösung von 640×480 Pixeln auf; das entspricht einer Gesamtzahl von 307.200 Pixeln. Die T620 erreicht z.B. dank der neuen Technik eine End-Auflösung von 1.280×960 Pixeln, das heißt volle 1,2MP. Die Funktion kann im Menü ‚Kameraeinstellungen‘ einfach ein- oder ausgeschaltet werden.

Grenzen

Es gibt einige Bedingungen, unter denen Ultramax nicht in der Lage ist, ein Bild zu verbessern. Dazu gehört zu viel Bewegung des Benutzer oder des Zielobjekts während der Aufnahme der Bilder. Daraus ergibt sich eine Bilderreihe, die nicht ausgerichtet werden kann. Analog kann auch zu wenig Bewegung dazu führen, dass die Bilder nicht über die notwendigen Abweichungen für die Funktion verfügen, z.B. bei Verwendung eines Stativs. Es empfiehlt sich, die Kamera während der Bilderfassung einfach ruhig mit beiden Händen zu halten. Eine Szenerie mit gleichmäßig niedrigem Kontrast oder unscharfe Bilder können den Verbesserungsprozess ebenfalls verhindern.

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Bild: ©Ryan/stock.adobe.com
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