Für das menschliche Auge optimiert


Bildschärfeoptimierung

Im Gegensatz zu konventionellem Debayering verfügt PGI über eine qualitativ hervorragende Wiedergabe schwarzweißer Strukturen, indem es den linearen Interpolationsalgorithmus an die Bildstruktur anpasst und dadurch eine verbesserte Bildschärfe erzielt, die an die von Monochromkameras heranreicht. Für besonders anspruchsvolle Aufgabenstellungen lässt sich mithilfe eines zusätzlich einstellbaren Schärfefaktors das Bild noch nachschärfen, was z.B. die Auswirkung einer suboptimalen Optik etwas kompensieren könnte. Dabei ist die Bildschärfung auf die Wahrnehmung des menschlichen Auges abgestimmt.

Mehr Bildschärfe ohne mehr Rauschen

Bildschärfe ist eng mit dem Rauschen verbunden und lineares Nachschärfen führt grundsätzlich zu einer Erhöhung des Rauschens. Das menschliche Auge empfindet Graurauschen deutlich weniger störend als Buntrauschen. PGI setzt das Nachschärfen so um, dass sich lediglich das Graurauschen moderat erhöht, nicht jedoch das Buntrauschen. Gute Bildschärfe ist besonders dann wichtig, wenn Farbkameras Ziffern oder Buchstaben korrekt erkennen müssen, etwa bei der Nummernschildererkennung in der Verkehrsüberwachung oder im Einzelhandel beim Scannen von farbig verpackter Ware und Barcodes. Gute Lesbarkeit erleichtert sowohl die Auswertung durch das menschliche Auge, als auch die maschinelle Analyse. Ein gestochen scharfes Bild kann auch dazu beitragen, eine Bildverarbeitungsaufgabe möglicherweise mit einer geringeren Auflösung, also mit weniger Pixeln lösen zu können. Dadurch ergeben sich von der Beleuchtung über die Kamera bis hin zur Rechenleistung preisliche Vorteile oder höhere Taktraten, da die Kamera in der gleichen Zeit mehr Bilder aufnehmen kann.

Rauschunterdrückung

Rauschen ist grundsätzlich unvermeidbar. Zwischen Rohbild und fertigem Farbbild liegen meist viele aufeinanderfolgende Rechenschritte, die das Rauschen zinseszinsartig vermehren. Um genau diese Verstärkung zu vermeiden, führt PGI die erforderlichen Operationen nicht hintereinander, sondern parallel durch und liefert so im Ergebnis ein angenehm rauscharmes Bild. Zusätzlich lässt sich eine aktive Rauschfilterung zuschalten, die über einen Parameter gesteuert werden kann. Dieser Rauschfilter interpretiert kleine Abweichungen der Helligkeitswerte untereinander als Rauschen und größere Abweichungen als einen Bildinhalt. Der Parameter für den Rauschfilter steuert den Schwellwert für diese Unterscheidung. Ein hoch eingestellter Schwellwert beseitigt jedoch nicht nur das Rauschen gut, sondern filtert möglicherweise auch feine Strukturen im Bild heraus, die knapp davor sind, im Rauschen unterzugehen. Daher ist beim Einstellen dieses Schwellwerts Fingerspitzengefühl gefragt, um die für die Bildanalyse wichtigen Texturen zu erhalten.

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inVISION 2 2016
Basler AG

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