Expertenrunde: Wie einfach ist Bildverarbeitung wirklich?

SPS-Hersteller goes Vision

B&R bietet seit einiger Zeit auch ein Vision-System an, das vollständig in die eigene Steuerungsumgebung integriert ist. Für Waldl ist dadurch eine viel größere Akzeptanz für die Bildverarbeitung beim Anwender vorhanden, „da der Steuerungshersteller seines Vertrauens jetzt auch die Bildverarbeitung für ihn übernimmt.“ Der SPS-Anwender hat also über seine gewohnte Engineering-Umgebung die Möglichkeit, Bildverarbeitung bis zu einem gewissen Level selbst zu machen. Ziel sei es, „dass ich eine Kamera an mein Bussystem anschließe und die Steuerung diese sofort erkennt, genau wie bei einem Sensor,“ so Waldl weiter. Dadurch steige letztendlich auch die Bereitschaft der Anwender Bildverarbeitung zu testen und zu nutzen. Auch Schönhaar sieht die Vorteile, wenn große Automatisierungsfirmen Bildverarbeitung in ihr Portfolio integrieren: „Der Anwender möchte einen einzigen Ansprechpartner haben, der sich für ihn um alles kümmert. Es geht aber nicht nur darum die Bildverarbeitung zu integrieren, sondern auch die Vision-Daten sauber in Richtung SPS zu transferieren.“ Für Vollrath helfen dabei Standards wie OPC UA oder Profinet bzw. Ethernet/IP, „die klar definieren, wie eine Bildverarbeitung mit einer Steuerung kommunizieren muss und welche Daten wie ausgetauscht werden.“ Allerdings warnt Noffz (Basler), dass „sobald ein Vision-System auch die Qualität eines Werkstückes beurteilen soll, die Informationen sehr komplex werden und diese dann nicht einfach in einem kleinen Frame für eine SPS zur Verfügung gestellt werden können. Mit OPC UA haben wir allerdings die Möglichkeit, diese Informationen standardisiert den Software-Ebenen mitzuteilen.“ Dies sei ein entscheidender Schritt, um Bildverarbeitung in der Automatisierungswelt weiter zu etablieren. Als erfolgreiches Beispiel nennt Keppler, dass z.B. Roboterhersteller mittlerweile dank der Bildverarbeitung das Bewegungsprofil ihres Roboters dynamisch steuern. „Dies erfordert eine intensive datentechnische Zusammenarbeit der Vision- und Robotiksysteme. Dort hilft OPC UA bereits eine sehr enge Verzahnung beider Welten zu erreichen.“

"Es geht nicht nur darum die Bildverarbeitung zu integrieren, sondern auch die Vision-Daten sauber in Richtung SPS zu transferieren." Rainer Schönhaar, Balluff (Bild: TeDo Verlag GmbH)

„Es geht nicht nur darum die Bildverarbeitung zu integrieren, sondern auch die Vision-Daten sauber in Richtung SPS zu transferieren.“ Rainer Schönhaar, Balluff (Bild: TeDo Verlag GmbH)

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