Handhabung von Bilddaten
Am Fraunhofer IOSB werden Überlegungen zur Nutzung von gespeicherten Bilddaten bereits seit längerem angestellt. Sie haben dazu geführt, dass die Bildverarbeitungssysteme des IOSB so gestaltet sind, dass die Bilddaten gespeichert werden können und dann als Datenschatz zur Verfügung stehen. Dies beginnt mit dem Design von Bildverarbeitungssystemen. Diese werden so ausgelegt, dass die Bilddaten zusammen mit Meta-Informationen (z.B. Zeitstempel, Klassifikationsergebnisse, ggf. Güte der Klassifikationsentscheidung) über längere Zeit gespeichert werden. Auf Wunsch können auch weitergehende Informationen aus dem Prozess (z.B. Sensordaten) umfassend abgelegt werden. Darauf aufbauend existieren Tools, um die gespeicherte Bilddaten zu handhaben und zu analysieren, z.B. auf Grundlage von Python oder dem SyncViewer (Bild 2). Dazu kommen datengetriebene Prozessanalysen und daraus abgeleitete Optimierungen zum Einsatz. Vorhersagende Verfahren lassen sich verwenden, um aus den gespeicherten Bildern frühzeitig Prozessabweichungen zu erkennen. Auch zur Optimierung von Klassifikatoren werden die Bilddaten eingesetzt, indem z.B. die Ergebnisse eines Echtzeit-Klassifikators mit den Ergebnissen eines nicht-echtzeitfähigen mächtigen Klassifikators verglichen werden. Schließlich werden Bilddaten genutzt, um neue Bildverarbeitungssysteme für ähnliche Aufgabenstellungen schon vor dem Produktionsanlauf zu erstellen.
Fazit
Der Nutzen massenhaft gespeicherter Bilddaten ist vielfältig. Sie ermöglichen ein tieferes Verständnis des zu überwachenden Prozesses, lassen dort sonst kaum wahrnehmbare Einflussfaktoren erkennbar werden, machen Klassifikationsentscheidungen von Bildverarbeitungssystemen nachvollziehbar und helfen bei deren Bewertung und Optimierung. Der vergleichsweise geringe Preis, der dafür erforderlich ist, besteht im Wesentlichen aus den Kosten für die Hardware zur Speicherung, die Software zur Analyse der Daten sowie aus dem Arbeitsaufwand für die Sichtung der Analyseergebnisse.