Herzlichen Glückwunsch zu 60 Jahren Leuze. Wie schafft man es so lange erfolgreich im Business zu sein?
Dr. Henning Grönzin: Mit Wissen, Neugier, Entschlossenheit und Offenheit gegenüber neuen Technologien arbeiten wir seit 60 Jahren an den Innovationen von morgen. Durch großen Einsatz, Tatkraft und einer oft langjährigen Verbundenheit mit Leuze gelang es den Sensor People, das Unternehmen zu seiner heutigen Bedeutung zu führen. Denn Erfolg ist immer eine Gemeinschaftsleistung! Dieses Werteverständnis ist Grundlage und Verpflichtung für uns zur ständigen Weiterentwicklung des Familienunternehmens.
Wenn man 60 Jahre lang Erfolg haben will, ist auch die Konzentration auf die richtigen Fokusindustrien elementar. Zu Beginn spielte die Textilindustrie eine wichtige Rolle, später dann auch die Papierindustrie. Heute ist die Intralogistik eine unserer wichtigsten Fokusindustrien.
Außerdem sollte sich auch das Produktportfolio stetig weiterentwickeln. Man muss immer wieder neue Produktentwicklungen hervorbringen und in Technologiefragen der Zeit am besten ein Stück voraus sein. Zu Beginn der Historie von Leuze spielte der damals kleinste Reflexlichttaster der Welt – der RK03 – eine zentrale Rolle. Er öffnete für Leuze die Tür in die Fertigung eines Serienmaschinenbauers und sicherte dem Unternehmen damit große, wiederkehrende Stückzahlen. Für die heutige Aufstellung spielte u.a. die Entwicklung des ersten Barcodelesers in den frühen 80er Jahren eine bedeutende Rolle. Dies war wenige Jahre, nachdem der Barcode in Deutschland überhaupt Einzug gehalten hatte. Auch die Entwicklung des weltweit ersten Sicherheits-Laserscanners war ein entscheidender Meilenstein in der Firmenhistorie.
Wo waren bisher die Schwerpunkte von Leuze und wo werden sie zukünftig sein?
Die Schwerpunkte von Leuze lagen immer auf der Entwicklung von optischen Sensoren für die Fabrikautomation. Dabei ging es nicht nur darum, fortschrittliche Technologie einzusetzen, sondern die Applikationen unserer Kunden in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Auf diese Weise hat Leuze in ihren Fokusindustrien jahrzehntelange Branchenerfahrung erlangt. Deshalb sind wir in der Lage, die passenden Produkte zu entwickeln und die Applikationen unserer Kunden optimal zu lösen. Das wird auch in Zukunft immer das Ziel von Leuze sein. Wie dabei die technische Umsetzung der bestmöglichen Applikationslösung aussieht, hängt immer davon ab, welche Chancen neue Technologien bieten. Für uns wird es dabei um Lösungen im Sensorik-Bereich gehen. Um die Applikationen unserer Kunden noch umfassender zu lösen, bietet Leuze seit einiger Zeit auch ganzheitliche Safety Solutions an, die über den Sensor als Einzel-Komponente hinaus gehen.
Welchen Stellenwert hat Bildverarbeitung im Leuze Portfolio?
Leuze ist tatsächlich ein Pionier im Bereich der Bildverarbeitung und hat schon sehr früh die erste Smart-Camera auf den Markt gebracht. Derzeit entwickelt sich Bildverarbeitung rasant weiter. Imager werden günstiger, Prozessoren schneller und insbesondere in der Bildverarbeitung hält KI mit einer Geschwindigkeit Einzug, wie in kaum einem anderen Bereich. Mit diesen Trends beschäftigt sich Leuze und wir gehen davon aus, dass die Bildverarbeitung einen stetig wachsenden Stellenwert für uns einnehmen wird.
