MOD

Lexikon der Bildverarbeitung: Minimal Object Distance

MOD ist der kürzeste Objektabstand, den ein Gegenstand vor dem Objektiv haben darf, um noch scharf abgebildet werden zu können. Die MOD kann am Einstellring des Objektivs abgelesen werden und wird vom Optikrechner beim Optikdesign festgelegt.
Mit Zwischenringen lassen sich größere Abbildungsmaßstäbe und damit auch kleinere Einstellentfernungen als die MOD realisieren.
Mit Zwischenringen lassen sich größere Abbildungsmaßstäbe und damit auch kleinere Einstellentfernungen als die MOD realisieren.Bild: Evotron GmbH & Co. KG

So wird abgesichert, dass die in der Spezifikation zugesicherte Abbildungsgüte des Objektivs immer eingehalten werden kann. Die MOD ist bei Objektiven langer Brennweite größer als bei Objektiven kurzer Brennweite. Je nach Einsatzfall kann die MOD eines Objektivs zu groß sein und muss verringert werden. Die technisch fundierte Lösung dafür ist der Einsatz eines kostenintensiven Makro-Objektivs. Dieses wurde optisch so optimiert, dass es die kürzeren Abstandsanforderungen per se erfüllen kann. Im praktischen Einsatz wesentlich populärer, da kostengünstiger, ist das Einfügen von Zwischenringen oder Vorsatzlinsen, was nur bei entozentrischen Objektiven möglich ist. Nachteil ist, dass hierbei in den optischen Aufbau eingegriffen wird. Mit kürzer werdendem Objektabstand verschlechtert sich die Abbildungsgüte zunehmend, im Vergleich zu den Angaben im Objektivdatenblatt.

Mit Zwischenringen, die zwischen Objektiv und Kamera eingefügt werden, lassen sich größere Abbildungsmaßstäbe und damit kleinere Einstellentfernungen als die MOD realisieren. Die notwendige Zwischenringlänge L beträgt näherungsweise L = f * Iß’I (mit f – Brennweite des eingesetzten Objektivs und ß‘- gewünschter Abbildungsmaßstab). Zwischenringe sind aus Bildqualitätsgründen maßvoll einzusetzen. So sollte die Zwischenringlänge nicht mehr als 10% der Brennweite des eingesetzten Objektivs betragen. Das begrenzt auch den Helligkeitsverlust im Bild, der durch das Einfügen eines Tubus zwangsweise entsteht. Der Verlängerungsfaktor V für die Belichtungszeit beträgt näherungsweise V = (|ß’|+1)2 , mit ß‘ als realisiertem Abbildungsmaßstab.

Auch mit dem Vorsetzen von Nah- oder Vorsatzlinsen können kürzere Objektabstände als die MOD erreicht werden. Die Linsen werden in das Filtergewinde des Objektivs geschraubt und wirken sich weniger auf die Bildhelligkeit, dafür mehr auf die Abbildungsgüte aus. Nahlinsen werden in verschiedener Brechkraft (Kehrwert der Brennweite) angeboten. Auch hier gilt es aus Bildqualitätsgründen Maß zu halten und nur geringe Dioptrienwerte zu nutzen. Tabellen geben dafür die erreichbaren Werte der Objektabstände an. Es sei erwähnt, dass sich bei verringertem Objektabstand naturgemäß auch der Schärfentiefebereich verkleinert.

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