Multi-Sensor-Datenfusion für optische Inline-Inspektion
Forscher des Fraunhofer IWU haben eine Inline-Monitoring-Lösung entwickelt, die Defekte bei verschiedenen Materialien möglichst früh im Produktionsprozess erkennt. Das System fusioniert die Daten aus einer Vielzahl von Sensoren, um Struktur- und Oberflächenfehler zu erkennen, während die Komponenten die Produktionslinie durchlaufen. Ziel ist es, industrielle Fertigungsprozesse robuster und nachhaltiger zu gestalten, indem die Prozesssicherheit erhöht und die Fehlererkennung verbessert wird.
Das Herzstück des Systems bildet das eigene Xeidana Software-Framework und eine Matrix von zwanzig Industriekameras. Die Forscher hatten sehr spezifische Kamerakriterien: Global-Shutter-Monochrom-Sensor, jitterarme Echtzeit-Triggerung, zuverlässige Datenübertragung bei sehr hohen Datenraten und einfache Integration in ihr Software-Framework. Die Wahl fiel auf GigE-Vision-Standard-Industriekameras von The Imaging Source. Obwohl Xeidanas Framework-Ansatz die nötige Flexibilität bietet, um Daten von optischen, thermischen, multispektralen, Polarisations- oder nicht-optischen Sensoren (z.B. Wirbelstrom) zu verarbeiten, werden viele Prüfaufgaben mit den von optischen Standardsensoren gelieferten Daten erledigt. Der Projektleiter, Alexander Pierer, kommentierte: „Oft nutzen wir eine Datenfusion, indem wir die kritischen Bauteilbereiche redundant abtasten. Diese Redundanz kann zum einen darin bestehen, dass wir ein und dieselbe Region unter verschiedenen Perspektiven erfassen, was das sogenannte manuelle Ausspiegeln der menschlichen Sichtprüfung nachbildet.“ Um die für diese Aufgaben erforderlichen visuellen Daten zu erfassen, richteten die Forscher eine Kameramatrix aus 20 TIS-Kameras ein: 19 Monochrom- und eine Farbkamera.