Algorithmus prüft Plausibilität
Das eigentliche Gehirn der Positioniersysteme ist die Firmware. Durch sie werden die unterschiedlichen LED-Farben mit einem als sicher zu bewertenden Algorithmus angesteuert. Jeder Code wird unabhängig im Sicherheitsteil des Sensors direkt auf Plausibilität überprüft. Dabei muss die mathematisch zufällige Blitzfolge mit der tatsächlichen Position übereinstimmen. Da die Ansteuerung der unterschiedlichen LEDs über den Sicherheitsteil realisiert wird, weiß die Kameraauswertung nicht, mit welcher Beleuchtungsfarbe gerade aufgenommen wird. Sie gleicht daher lediglich den Erwartungswert mit den tatsächlich aufgenommenen Daten des Codes ab. Auf diese Weise wird stetig geprüft, ob die Software in der Kamera noch korrekt funktioniert. Die Firmware des Systems plausibilisiert also bereits im Sensor selbst alle Daten und gibt sie erst dann über Profisafe an die sichere Steuerung weiter. Daher kann die sichere X-Position ohne Prüfung weiterverarbeitet und zur Prozesssteuerung verwendet werden. Entstanden ist so ein Positioniersystem, das erstmals die Sicherheitsanforderungen nach SIL3/PLe erfüllt – und das mit nur einem Sensor.
Fünf Codes gleichzeitig
Die Lesefenster der Geräte wurden vergrößert (120x80mm), wodurch stets fünf DataMatrix-Codes gleichzeitig erfasst werden. Selbst bei stark verschmutzten oder beschädigten Codes ist somit die Funktionalität sichergestellt. Das große Lesefenster hat auch noch andere Vorteile: in Kombination mit dem großen Tiefenschärfebereich ermöglicht es eine optimale Lesbarkeit und damit höchste Toleranz bei der Streckenführung. Engste Kurvenradien, Steigungs- und Gefällstrecken sind problemlos realisierbar – und das auf einer Entfernung von bis zu 100.000m. Dabei können die Codebänder bis zu 75mm unterbrochen sein, ohne die geringste Auswirkung auf die Performance. Entscheidend ist das insbesondere bei Anlagen mit langen Streckenverläufen. Hier können z.B. Dehnungsfugen ohne Störung überbrückt werden.