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USB3-Vision-Standard oder individuelle USB 3.0-Treiber?

Der USB3 Vision-Standard (U3V) ist inzwischen von der AIA verabschiedet. Es bleibt aber die Frage, ob dieser alle Anwendungen abdecken kann, oder ob auch in Zukunft weiterhin individuelle Kameratreiber notwendig sind. Über Pro und Contra hierfür sprach inVISION mit den IDS Imaging Development Systems Geschäftsführern Jürgen Hartmann und Torsten Wiesinger.

Welche Vorteile bringt der U3V-Standard für den Anwender?

T. Wiesinger: U3V definiert ein herstellerunabhängiges Standardprotokoll, das auf die USB3.0-Schnittstelle aufsetzt. Ein Vorteil des U3V-Standards wäre die beliebige Austauschbarkeit der Kameras, wie gesagt unabhängig vom jeweiligen Hersteller, ohne jegliche softwareseitige Änderungen. Ich sage ‚wäre‘, weil wir heute schon sehen, dass die Standardfeatures des U3V-Standards nicht ausreichen und unsere Mitbewerber darüber hinaus U3V-Sonderfunktionen integrieren. Dadurch wird der Standard seinen eigentlichen Sinn verlieren, denn wenn der Kunde auf diese Sonderfunktionen zurückgreift, dann ist die Austauschbarkeit nicht mehr gegeben. Diese Entwicklung haben wir übrigens auch bei GigE Vision beobachtet. Deshalb werden wir konsequent auf zwei Schienen unterwegs sein. Bei unseren U3V-Kameramodellen halten wir uns strikt an den Standard, damit kann der Anwender auf die volle Austauschbarkeit bauen. Wer die Leistungsfähigkeit und die Features der Kameras und der neuen Sensoren voll nutzen will, greift auf unsere umfangreiche Modellpalette mit der IDS-eigenen Software Suite zurück.

Sie stellten kürzlich eine AIA-zertifizierte U3V-Kamera vor. Warum haben Sie sich entschlossen – anders als bei den GigE-Modellen und dem Thema GigE Vision – zukünftig auch U3V-Kameras anzubieten?

J. Hartmann: Kunden, die auf ein bestimmtes Kameramodell unabhängig vom Hersteller zurückgreifen wollen, werden den U3V-Standard begrüßen. Hier ist die Austauschbarkeit oftmals ein wichtiges Kriterium, da man den Programmieraufwand so niedrig wie möglich halten will. Die erreichbare Bildqualität oder der Funktionsumfang der Kamera spielen nur eine untergeordnete Rolle. Für OEM-Kunden, die Geräte in Serie bauen, ist die Austauschbarkeit sekundär. Hier zählt die optimale Lösung einer Applikation und hier will man auch die Leistungen einer Kamera maximal nutzen. Mit den U3V-Standardfunktionen wird das nicht funktionieren.

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