3D im Härtetest


Welche PC-Anforderungen haben die Systeme?

Ferrano: Bei unserem Verfahren wird die CPU überhaupt nicht belastet. Wir rechnen alles durch Verfahren, die stark parallelisierbar sind in der GPU, d.h. wir brauche eine Grafikkarte und in der GPU wird die Stereoüberlagerung geregelt und das Matching berechnet.

Hranitzky: Bei einer ToF-Kamera kann man die Punktewolke weitergeben und damit belastet die Tiefenrechnung nicht die CPU. Generell geht der Trend bei ToF aber in Richtung, immer mehr Pixel im Sensor zur Verfügung zu stellen. Bisher war die Anzahl der Pixel relativ gering, im Vergleich zu Stereo-Kamera-Systemen. Ist man derzeit vielleicht bei 100.000 Pixeln geht man zukünftig in Richtung Millionen Pixel. Damit steigt natürlich auch der Rechenleistungsbedarf innerhalb der Kamera. Wir haben bisher Produkte mit DSPs als interne Recheneinheit verwendet, beschäftigen uns aber zunehmend auch mit FPGAs. Auch das GPU-Thema spielt eine immer größere Rolle, d.h. entsprechende Grafikverarbeitungsleistung in einer ToF-Kamera zu integrieren.

Taubert: Für optimale Performance empfiehlt es sich jedoch, bei den Front-Facing-Kameras die fünfte oder sechste Generation der Intel-Core-Prozessoren einzusetzen. Die Rear-Facing-Kamera arbeitet am besten auf Basis von Intel Core-Prozessoren, aber funktioniert auch mit der neuesten Intel-Atom-Prozessoren-Generation.

Wie lange dauert es noch bis man Plug&Play-Systeme hat?

Hranitzky: Das hängt vom Anspruch des Kunden ab. Es gibt Branchen, da muss man sich immer noch Tage, vielleicht sogar Wochen mit der Aufgabenstellung beschäftigen. Andere möchten in wenigen Minuten das System parametrieren können. Diese (Branchen-)Lösungen wird es auch in Kürze geben.

Taubert: Die Front-Facing-Kameras sind seit über einem Jahr auf dem Markt – sie integrieren bereits Plug&Play. Entsprechende F200 gibt es mittlerweile in zahlreichen 2in1s, Notebooks und auch All-in-One PCs. Zudem bietet Intel dafür ein kostenfreies Software-Development-Kit. Für die Rear-Facing-Kamera kommen die Geräte Anfang 2016.

Ferrano: Wir haben zwar eine Bedienoberfläche, die recht einfach zu bedienen ist, da wir aber mit Licht arbeiten, ist es immer eine beratungsintensive Sache. Wir hatten eine Anwendung, bei der die Position einer Person festgestellt werden sollte. Die Person hatte eine schwarze Hose an, die auf dem Bild auf einmal weg war. Eine andere Person hatte auch eine schwarze Hose an, die aber zu sehen war. Solche Überraschungen haben sie immer bei Wechselwirkungen von Licht und Materie.

Was kosten Ihre Systeme?

Taubert: Es gibt derzeit zwei Varianten auf dem Markt. Das Intel RealSense Camera Developer Kit (Peripheriegeräte von R200 und F200) ist für 99USD erhältlich. Das Intel RealSense Smartphone Developer Kit kostet 399USD.

Hranitzky: Entwickler-Kits verkaufen wir derzeit noch zu einem Preis von ca.1.500?. Allerdings beinhaltet dies auch den Support, den der Kunde von uns bekommt. Was den ‚Straßenpreis‘ anbelangt, hängt es von der Branche und der Konfiguration ab, d.h. wie die Kamera – je nach Anwendung – konfiguriert ist. Wir sehen zwar auch ToF-Kameras im Bereich von 100 bis 200? am Markt, aber Kameras, die für komplexere Aufgabenstellung geeignet sind und mehr Beleuchtung brauchen, sind in Bereichen von 500 bis 1.000? anzusiedeln. Und dann gibt es noch Spezialsysteme, die eine Spezialanwendung erfüllen und bei denen man viel in die Elektronik investieren muss und dann Preise von 1.400 bis 2.000? ab Stückzahlen von 1.000 Stück hat.

Ferrano: Unser Kamera-System kostet knapp 4.500?.

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