2D-/3D-Profilsensoren überwachen Schienen und Gleisbette

 Eine der am stärksten abgenutzten Komponenten von Waggons sind die Räder. Auch sie müssen daher regelmäßig überprüft und gewartet werden. (Bild: Wenglor Sensoric GmbH)

Eine der am stärksten abgenutzten Komponenten von Waggons sind die Räder. Auch sie müssen daher regelmäßig überprüft und gewartet werden. (Bild: Wenglor Sensoric GmbH)

Redundante Schienenvermessung

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Schienenvermessung auf reinen Messzügen und der Schienenvermessung auf Bearbeitungszügen. Im ersten Fall werden die Schienennetze mit hohen Geschwindigkeiten vermessen und protokolliert. Diese Daten dienen als Grundlage für spätere Sanierungs- oder Reparaturprojekte. Für diese Systeme sind hohe Messfrequenzen und Redundanzen von großer Bedeutung, sodass auch bei einem Ausfall sofort ein zweites Backup einspringt und die Fahrt ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann. Im zweiten Fall werden die Schienen von langsamer fahrenden Bearbeitungszügen vor und nach dem Fräs- und Schleifvorgang vermessen. Für jede Seite der Schiene werden vier Sensoren verwendet. Nach der ersten Messung durch die vorderen Sensoren wird die Instandhaltung an den beschädigten Stellen vorgenommen. Die zwei Sensoren danach messen das Profil erneut und melden die geleistete Arbeit an den Auftraggeber. So lassen sich die Ergebnisse direkt nach der Bearbeitung kontrollieren und eine Qualitätskontrolle in Echtzeit durchführen. Leistungsstarke Laser bis zur Laserklasse 3B mit 450nm Wellenlänge machen die Anlage unempfindlich gegenüber Fremdlicht. So können die Schienenfahrzeuge sowohl am Tag als auch in der Nacht betrieben werden. Hinzu kommt, dass der Einsatzbereich dank zusätzlicher Heiz- und Kühlvorrichtungen zwischen -30 und +50°C liegen darf.

 Eine Schiene im Vergleich vor und nach der Bearbeitung: Vorher (l.) ist sie durch die Abnutzung blank poliert und die Kontur entspricht nicht mehr der definierten Norm. Nach der Bearbeitung (r.) passt sie wieder perfekt in die Kontrollschablone. (Bild: Wenglor Sensoric GmbH)

Eine Schiene im Vergleich vor und nach der Bearbeitung: Vorher (l.) ist sie durch die Abnutzung blank poliert und die Kontur entspricht nicht mehr der definierten Norm. Nach der Bearbeitung (r.) passt sie wieder perfekt in die Kontrollschablone. (Bild: Wenglor Sensoric GmbH)

Gleisbettkontrolle

Spezielle Schienenschleif- oder -fräswerkzeuge für normale Züge, Trams oder U-Bahnen fräsen und schleifen die kilometerlangen Schienennetze mit Geschwindigkeiten von bis zu 80km/h. Um sie vor Schäden zu bewahren, dürfen keine Objekte im Gleisbett vorhanden sein. Zuvor muss also die Position der Schienen, aber auch der Weichen oder anderer Fremdkörper bekannt sein. Um das Gleisbett in seiner vollen Breite simultan vermessen zu können, werden mehrere 2D-/3D-Profilsensoren in einer Reihe geschaltet und ohne zusätzlichen Controller über eine Auswerteeinheit miteinander vernetzt und synchronisiert. Angebrachte Schutzscheiben verhindern Beschädigungen an den Sensoren. Die IP65- und IP67-Gehäuse wurden jahrelang unter Realbedingungen getestet und auf ihre Vibrationsfestigkeit hin optimiert. Dank der hohen Ausgaberaten sind für die Sensoren sehr hohe Erfassungsgeschwindigkeiten möglich – und das bei Wiederholgenauigkeiten von unter 0,8%. Selbst bei einem Tempo von 180km/h und einer Ausgaberate von 5.000Hz findet alle 10mm eine Messung statt. Werden Objekte wie z.B. Weichen vom Sensor erkannt, wird die Position der Schleifsteine angepasst.

Radprofilvermessung

Nicht nur die Gleisbetten und Schienen unterliegen den hohen Sicherheitsstandards, sondern auch die Räder der Waggons. Schließlich zählen auch sie zu den am stärksten abgenutzten Komponenten von Zügen. Auch hier lassen sich mehrere Sensoren synchron über einen IPC betreiben. So können sowohl die Spurkränze als auch komplette Radprofile vermessen werden. Dank der hohen Auflösungen in Z ab 27m lassen sich material- und farbunabhängig kleinste Fehler sofort erkennen.

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wenglor sensoric GmbH

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