Visuell verlustfreier Kompression für vernetzte Kameras
JPEG XS ist ein ISO-standardisierter Kompressionscodec, der mit einer sehr niedrigen Latenz und geringer Rechenkomplexität visuell verlustfreie Qualität mit Kompressionsraten von bis zu 10:1 möglich macht. Auflösungen von bis zu 8k, Bildraten von 24 bis 120fps und die Verarbeitung von RAW-Bayer Bilddaten werden unterstützt.
Die Anforderungen an die Qualitätsprüfung steigen stetig, damit steigt auch die Notwendigkeit immer höher aufgelöste Bilder zu übertragen und Details auszuwerten. Bei Großanlagen werden in der industriellen optischen Qualitätskontrolle dazu üblicherweise mehrere Kameras verwendet. Eine komplexe Auswertung kann jedoch nicht direkt in der Kamera erfolgen, sondern passiert auf einem externen Rechner. Der bis jetzt einschränkende Faktor dieser Prüfkonstellation sind die möglichen Datenraten und Distanzen zwischen Aufnahmeort und Analyserechner. Am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS entwickelten die Bild- und Kompressionsspezialisten eine softwarebasierte Kodierungslösung auf Basis von JPEG XS, die in bestehende Kameras und Systeme integriert werden kann.
120fps fast verlustfrei Komprimiert
Der Kompressionsstandard JPEG XS ermöglicht die Übertragung hochauflösender Bilder über Standard Ethernet. Mit dem JPEG-XS Codec können Bilddaten bis 32MPixel und 24 bis 120 Bildern pro Sekunde, mit minimaler Latenz und nahezu verlustfreier Kompression übertragen werden. Damit ist es jetzt möglich, statt mehrerer Kameras mit niedriger Auflösung, auch nur eine (bzw. wenige) hochauflösende Kameras zu verwenden und die Daten über eine Standardverbindung zu übertragen. Der JPEG XS Codec bietet zudem eine garantiert konstant einstellbare Bitrate und passt sich so an die vorhandene Infrastruktur an. Ändert sich die Übertragungsanbindung, kann die Bitrate jederzeit ´mitwachsen´. Durch die Verwendung von GigE und Kompressionsraten von 6:1 bis 10:1 wird Vieles leichter und günstiger. Distanzen und Kabellängen zwischen Kamera und Rechner bis zu 100m sind kein Problem. Damit ist die Verlagerung der Auswertung auf einen abgesetzten Rechner bzw. Rechnercluster problemlos möglich.