Lexikon der Bildverarbeitung: OPC UA for Machine Vision

OPC Vision

Lexikon der Bildverarbeitung: OPC UA for Machine Vision

OPC UA ist ein offener lizenzfreier Standard, mit einem herstellerunabhängigen Kommunikationsprotokoll für die Vernetzung von Geräten und Anlagen bei Beteiligung von Visionsystemen. OPC UA for Machine Vision berücksichtigt als semantische Anpassung des Standards die Spezifika der Bildverarbeitung.

Durch seine Skalierbarkeit lässt sich OPC UA sowohl in kleinen Anwendungen bis hin zu unternehmensübergreifenden ERP-Lösungen einsetzen. (Bild: VDMA)

Durch seine Skalierbarkeit lässt sich OPC UA sowohl in kleinen Anwendungen bis hin zu unternehmensübergreifenden ERP-Lösungen einsetzen. (Bild: VDMA)

Der Standard sorgt für die effektive Integration der Bildverarbeitung in die Produktionssteuerung und IT mit einem einfachen, zuverlässigen und sicheren Austausch von Informationen in heterogenen Systemlandschaften, unabhängig von Hersteller, Programmiersprache, Bus- und Betriebssystem. Die zunehmende Vernetzung in Maschinen und Smart Factories benötigt eine prozessüberlagerte Kommunikation, bei der die einzelnen Prozessteilnehmer über mehrere Ebenen hinweg ihre Dienste und Funktionen bereitstellen. OPC UA for Machine Vision ersetzt dabei nicht die bestehenden Kommunikationsarten. Er sorgt für die vertikale und horizontale Vernetzung und Kommunikation der Teilnehmer (andere Visionsysteme, SPS, MES, Scada, ERP, Datenanalyse…). Um die Systeme innerhalb von OPC UA beschreiben zu können, müssen die Besonderheiten dieser Systeme berücksichtigt werden, d.h. deren weit gefächerte Leistungsfähigkeit, Flexibilität, Komplexität (Vision-Sensoren, Smart Cameras, Mehrkamerasysteme, …) sowie die große Breite möglicher zu bearbeitender Aufgabenstellungen, Ergebnisse, Zeitverhalten? Dafür wurde mit der VDMA-Spezifikation VDMA 40100-1 OPC UA for Machine Vision ein standardisiertes, umfassendes, skalier- und erweiterbares Informationsmodell eingeführt. Es beschreibt das Datenmanagement und Systemverhalten von Visionsystemen hinsichtlich der Art des Systems, der Konfigurations-/Rezept-/Ergebnisverwaltung, sowie der Verwaltung des Sicherheits- und Systemstatus. OPC UA Server verarbeiten diese Informationen lokal und stellen sie anderen Anwendungen zur Verfügung, von denen sie angefordert werden. Das ermöglicht u.a. eine Plug&Play-Integration von Visionsystemen in die Prozessumgebung. Des Weiteren beschreibt die Spezifikation das vereinheitlichte Verhalten standardkonformer Visionsysteme beim Systemstart, Herunterfahren, Fehlerbehandlung und automatischem Inline-Betrieb.

Themen:

| Fachartikel

Ausgabe:

inVISION 6 2019
Evotron GmbH & Co. KG

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