Gesteigerte Kompatibilität

GenTL ist nicht gleich GenTL

GenTL sind aber alles andere als gleich. Allein die Tatsache, dass sie sowohl Richtung Kamera als auch Benutzeranwendung eine standardisierte Schnittstelle aufweisen und sie eigentlich nur für das Auffinden und Ansprechen von Geräten inkl. Bildaufnahme zuständig sein sollen, macht sie nicht zwangsläufig kompatibel mit allen Vision-Kameras. Ein standardisierter GenTL ist für eine Bildverarbeitungsbibliothek wie z.B. Halcon eine sinnvolle Erweiterung, wenn er offen für Vision-Kameras aller Hersteller ist. Der Vorteil ist ein vollständiges Plug&Play für alle Kameras, ohne eine herstellerspezifische 3rd-Party-Bibliothek installieren zu müssen. Aus diesem Grund haben die MVTec-Entwickler Halcon mit einem eigenen herstellerübergreifend kompatiblen GenTL ausgestattet, der jede Vision-kompatible Kamera ohne eine spezielle Herstellersoftware verwenden kann. Für Kamerahersteller bietet ein eigener GenTL trotz Standardvorgaben die Möglichkeit, dem Kunden eine Softwarekomponente bereitzustellen, die optimal mit der eigenen Kamera interagiert und auch unter den Herstellersupport fällt. Keine ganz unwichtige Frage, wenn in einer Vision-Applikation ein Problem mit der Kamera auftritt. Wer ist dann zuständig, wenn Anwendung, BV-Bibliothek, GenTL und Kamera jeweils von unterschiedlichen Herstellern sind? Die Frage stellt sich nicht, wenn alle Komponenten von ein und demselben Hersteller stammen.

Kamera-Einheitsbrei?

Kameras, die dem Standard folgen, kommunizieren und übertragen Daten mit denselben Protokollen und stellen definierte Standardfeatures zur Verfügung. „Kennt man eine, kennt man alle?“ Weit gefehlt! Wo zuvor unterschiedliche Treibersoftware notwendig war, um die Kamera-Host-Verständigung herzustellen ist nur noch eine Sprache erforderlich. Wo jeder Hersteller sein eigenes Süppchen gekocht hat, arbeiten heute alle gemeinsam an der Schnittstelle und implementieren Kamerafunktionen nach definierten Vorgaben. Jeder Nutzer profitiert von dieser Entwicklung. Worin unterscheiden sich die Hersteller noch voneinander? Auch eine standardisierte Kamera bleibt ein komplexes Produkt aus mehreren Komponenten, die ausschlaggebend für den Erfolg sind: Gehäuse (Stabilität, Ausmaße, Material, Gewicht, Stecker, Optiken, Zubehör), Elektronik (EMV-Verhalten, Störverhalten, Wärmeentwicklung, Speicher, Leistungsfähigkeit, Haltbarkeit), Software (Sensor-Wissen, Feature-Umsetzung, Modularität, Wartbarkeit, Support/Unterstützung), um nur einige zu nennen. Das Gesamtpaket bleibt entscheidend für den Einsatz in einer Anwendung. Die vollständige Softwareunterstützung, um Vision-Kameras schnell und einfach in Betrieb zu nehmen, ist für Vision Ein- und Umsteiger schon ein Auswahlkriterium. IDS bietet z.B. seinen Kunden schon immer ein Rundum-Sorglos-Paket zu seinen Produkten an. Nach der Installation steht dem Anwender neben dem IDS Vision Cockpit mit graphischer Oberfläche zur Kamera-Evaluierung auch ein herstellereigener GenTL zur Verfügung. Die vollständige Kompatibilität mit allen am Markt befindlichen standardkonformen Bildverarbeitungsbibliotheken ist damit gesichert. Trotz der möglichen Austauschbarkeit der Vision-Komponenten ist ein derartiges Paket aufgrund eines komplett inbegriffenen Hersteller-Support von der Kamera-Hardware bis zur Kundenanwendung ein wichtiger Vorteil für ein Vision-Projekt.

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IDS Imaging Development Systems GmbH

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