Hochreflektiv

Halbe Bohrlöcher

Allerdings kann bei der Ausleuchtung von dreidimensional gekrümmten, spiegelnden Oberflächen nicht mehr mit einer diffus ausgelegten Beleuchtung gearbeitet werden. Die zu untersuchende Fläche hat eine abbildende Eigenschaft und würde die homogene Ausleuchtung sofort zerstören. Daher ist eine an die Geometrie der Fläche angepasste Beleuchtung und Optik notwendig. Das Verfahren zur Überprüfung der Lagersitze wurde aus der Überprüfung der Innenflächen von Löchern und Bohrungen entlehnt. Die Geometrie zeigt, dass ein Lagersitz nichts anderes darstellt, als

eine längs aufgeschnittene Bohrung. Daher bietet es sich an, diese geometrische Fläche ebenfalls mit einem Boroskop zu betrachten und die Bilder entsprechend auszuwerten. Weil die Bohrung nur zur Hälfte vorhanden ist, muss das Bild auch nur zur Hälfte betrachtet werden. Hier hilft wieder die Definition eines definierten ROI bei der Lösung des Problems. Ein halber torischer Suchbereich, der in der nachfolgenden Bildauswertung abgerollt wird, bildet die Mantelfläche der Lagersitze ab. Die nunmehr quadratisch dargestellte Fläche kann dann mit den bereits oben genannten Methoden der Bildverarbeitung untersucht werden.

Datentausch per Profinet

 (Bild:)

(Bild: POLYTECHNIK SCHMIDT GMBH)

Beide Kameraanordnungen und Bildauswertungen werden anschließend zu einem Gesamtergebnis zusammengefasst und auf einem Monitor dargestellt. Das von Polytechnik Schmidt entwickelte Gesamtsystem zeichnet alle aufgenommenen Bilddaten im Format .jpeg auf und legt die gefundenen Ergebnisse in einer Tabelle ab. Über eine Profinet-Schnittstelle zur Maschinensteuerung – die bereits in Sherlock enthalten ist – kann die Seriennummer des Prüflings empfangen und die Ergebnisse der Bildauswertung wieder zurück zur Steuerung gesendet werden. Datenbankanbindung und das Speichern der zuvor spezifizierten qualitätsrelevanten Informationen auf einem übergeordneten Server oder NAS (Network Attached Storage) gehören ebenfalls zu den realisierten Eigenschaften der Applikation. Das Gesamtsystem wurde zusammen mit dem Anlagenbauer der Produktionslinie eingebaut und in Betrieb genommen. Es verrichtet seit einigen Monaten seinen Dienst und unterstützt die Mitarbeiter bei der Werker-Selbstkontrolle und stellt dabei die hohen Anforderungen bei der Qualitätskontrolle und Rückverfolgbarkeit von Produkten für die Automobilindustrie sicher.

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