VDI-Statusreport ‚Maschinelles Lernen in KMU‘

inVISION: Wie sollte die Führungsebene eines Unternehmens so eine Erweiterung kommunizieren?

Heizmann: Sie muss es offen kommunizieren und allen ganz klar sagen, was sie durch den Einsatz von KI erreichen will: Zum Beispiel einen höheren Qualitätsstandard oder die Vermeidung von Rückläufern. Der Einsatz von maschinellem Lernen heißt ja nicht, dass Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Änderungen im Arbeitsspektrum wird es trotzdem geben, wenn neue Technologien dazukommen. Einige Arbeitsschritte in der Produktion fallen vielleicht weg. Andere Tätigkeiten, wie die Nacharbeit beispielsweise, bleiben aber: Für die haben Mitarbeiter dann mehr Zeit, was die Qualität des Produkts wiederum steigert. Transparenz vonseiten der Geschäftsleitung ist an der Stelle einfach sehr wichtig. Das Argument muss sein: Dadurch, dass wir die Qualität steigern, sichern wir Arbeitsplätze.

inVISION: Hinken wir Deutschen beim Einsatz von maschinellem Lernen in KMU denn hinterher?

Heizmann: Deutschland ist eher vorsichtig, was neue Technologien angeht. Das ist auch nicht völlig verkehrt, wenn man nicht immer auf den neuesten Hype setzt. Wenn wir uns aber mit Ländern wie den USA und China vergleichen, dann hinkt Deutschland schon hinterher. Die Chinesen sind deutlich weiter. Aber die Medaille hat zwei Seiten: In China wird keine Rücksicht auf persönliche Belange oder Datenschutz genommen und ich bin froh, dass das hier anders ist, dass die Menschenwürde gewahrt wird und Mitarbeiter bei diesen Themen ernst genommen werden. Im Vergleich mit europäischen Ländern sind wir aber sehr gut aufgestellt.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren