Viele Themen im Fokus


Wo sehen Sie die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten Control/Vision?

T.Lübkemeier: Gemeinsam ist beiden Messen der Standort Stuttgart, der für die Branche damit gleich mehrfach ins Rampenlicht rückt. Die VISION markiert als Weltleitmesse für die Bildverarbeitung das global wichtigste Branchentreffen in unserer Industrie. Mit ihrem umfangreichen Rahmenprogramm bietet sie nicht nur den Komponentenherstellern, sondern auch Integratoren oder Spezialanwendungen die ideale Plattform zur Kundenansprache. Die Control andererseits hat sich auf eine Hauptanwendung der Bildverarbeitung – die Qualitätssicherung – spezialisiert. Lösungen im Bereich Oberflächeninspektion und der steigende 3D-Anteil seien als Beispiele für die Relevanz genannt. Aus meiner Sicht ergänzen sich beide Messen durch deutliche Abgrenzung bei gleichzeitig sinnvoller Überlappung.

In der G3-Initiative sind die Verbände AIA, EMVA, JIIA und VDMA vertreten, um die weltweite Standardisierung für die Bildverarbeitung zu koordinieren. Seit Mai gehört auch der chinesische Verband CMVU dazu. Welche Vorteile ergeben sich dadurch für die weltweite Bildverarbeitung?

T.Lübkemeier: Ein Hauptanliegen der G3-Initiative ist die weltweite Verbreitung von Branchenstandards überall dort, wo Bildverarbeitung eine Rolle spielt. Daher waren wir mit der CMVU schon seit Längerem in Kontakt und freuen uns, dass sie ein Teil von G3 geworden ist. Derzeit importiert China noch einen großen Teil gerade komplexer Bildverarbeitungssysteme aus anderen Ländern, doch dies könnte sich zukünftig ändern. Je mehr lokale Bildverarbeitungskompetenz in China aufgebaut wird, desto wichtiger ist es, dass Branchenstandards implementiert werden. Mit dem Beitritt der CMVU als größte und einflussreichste Bildverarbeitungsvereinigung in China ist genau dies gewährleistet. Nicht zuletzt bedeuten einheitliche Branchenstandards in China auch für EMVA-Mitgliedsunternehmen einen dauerhaft erleichterten Marktzugang.

Das Thema ‚Embedded Vision‘ rückt immer stärker in den Fokus von Machine Vision und ist nicht länger alleine auf Computer Vision beschränkt. Gibt es bereits Kontakte zur Embedded Vision Alliance?

T.Lübkemeier: Das ist eine hochaktuelle Frage. Innerhalb der G3 gibt es seit Kurzem eine Arbeitsgruppe mit dem Auftrag, die Anforderungen von Embedded Vision Systemen bezüglich Standardisierung zu evaluieren. In diesem Zusammenhang haben wir bereits den Kontakt zur Embedded Vision Alliance aufgenommen, in dem Bewusstsein, dass die dortigen Vision-Komponenten, die für die unterschiedlichsten Bereiche – mehrheitlich nicht für die Bildverarbeitungsindustrie – entwickelt werden, zukünftig auch für unsere Industrie interessant werden könnten.

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EMVA European Machine Vision Association

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