Aktivitäten deutlicher herausarbeiten


Was hat der Anwender von einem Verband wie der EMVA?

T. Lübkemeier: Wenn wir z.B. an einen Maschinenbauer denken, dann vereint dieser in der Applikation unterschiedlichste Technologien zu einem großen Ganzen. Jeder Technologiebereich wiederum ist gezeichnet von diversen Komponenten, Systemen und natürlich Anbietern. Ein Industrie- bzw. Technologieverband sollte meines Erachtens eine Anbieter-unabhängige Plattform für konkrete Informationen bieten. Die EMVA setzt diese Anforderung konsequent um, indem wir umfangreiche europäische Marktdaten zur Verfügung stellen, Information über und Kontakt zu den Mitgliedsunternehmen herstellen bzw. vermitteln, mit unserem monatlichen eNewsletter den Leser aktuell auf dem Laufenden halten und regelmäßig Branchen-Informationen in der Fachpresse publizieren. Ein weiterer Aspekt ist der gerade im Zeitalter der Kommunikation keinesfalls zu vernachlässigende Faktor der Interkompatibilität von Komponenten und Systemen. Die EMVA und ihre Mitgliedsfirmen bringen enorme Expertise und Engagement in die Standardisierung ein, was die Anwendung der BV vereinfacht und letztlich auch in gestiegener Funktionalität und Qualität resultiert.

Einige Experten sagen, dass die SPS-Programmierer die nächsten Top-Kunden der BV werden. Wie sehen Sie das?

T. Lübkemeier: Nun, den Begriff ‚Top-Kunde‘ würde ich in diesem Zusammenhang nicht verwenden, aber die technologische Kernaussage ist sicher nachvollziehbar. Die deutlichen Abgrenzungen zwischen PC bzw. IPC einerseits und SPS andererseits verwischen zunehmend. Performance und verwendete Tools haben sich SPS-seitig enorm weiterentwickelt. Komfort und Routinen der BV erfahren ebenfalls gravierende Evolutionsschritte. Also liegt es nah, dass sich beide Bereiche auch in der Zukunft weiter aufeinander zu bewegen. BV-Systeme werden zunehmend den Plug&Play Anforderungen der Anwender gerecht und damit eine Automatisierungskomponente wie z.B. eine SPS. Dies gilt natürlich nur für einen Teil der großen Bandbreite an Systemen, die auf BV basieren. Ein weiter Bereich fern der SPS sind nach wie vor hochleistungsfähige komplexe Komplettsysteme.

Was sind die Ziele der EMVA für die nächsten Jahre?

T. Lübkemeier: Auf der letzten Mitgliederversammlung wurde die mittel- und langfristige Zielsetzung diskutiert und verabschiedet. Darauf basierend lassen sich verkürzt fünf Themenfelder formulieren: – Im Bereich Standardisierung und Normung möchten wir auch zukünftig eine proaktive und in einigen Bereichen auch führende Rolle einnehmen, das Beispiel FSF hatten Sie ja bereits eingebracht. – Das Marketing, sowohl für die Mitgliedsunternehmen als auch in eigener Sache, wird kontinuierlich eine höhere Priorität erhalten. Hierzu gehört neben der Information via eNewsletter oder Web eindeutig auch eine Ausweitung der internationalen Präsenz, z.B. mittels Organisation und Ausgestaltung nationaler Events durch die EMVA. – Marktdatenerhebung und die resultierenden Reports werden wir sowohl regional weiterentwickeln als auch auf eine qualitativ immer bessere statistische Grundlage stellen. Weltweite Vergleichbarkeit der Marktdaten ist hier eines der Stichworte. – Im politischen Umfeld, z.B. bei der Europäischen Kommission, wollen wir die Sichtbarkeit und das Verständnis von den enormen technologischen Potentialen der BV stärken, was nur durch steigende und kontinuierliche Präsenz und Mitarbeit in entsprechenden Gremien erreichbar ist. Hierzu gehört selbstverständlich auch das Thema der monetären Technologie-Förderung.

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EMVA European Machine Vision Association

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