USB3.0 mit 10GBit/s

USB3.0 mit 10GBit/s

Der nächste große Geschwindigkeitssprung

Die USB3.0-Promoters Group hat auf der CES im Januar des Jahres ein Update der SuperSpeed USB3.0-Spezifikation angekündigt, das eine Verdoppelung der Datenrate von 5GBit/s auf 10GBit/s vorsieht. Die Erweiterung der Spezifikation soll bis Mitte des Jahres vorliegen, mit ersten Geräten rechnet man für 2014, mit einer größeren Penetration des Marktes jedoch nicht vor 2015.
Die Kompatibilität zu bisherigen Kabeln, Hubs und Steckverbindern soll dabei ebenso gewährleistet sein, wie zu Softwarestacks, Protokollen und Treibern. Zusätzlich ist auch die Abwärtskompatibilität zu USB2.0-Geräten gesichert. Eine verbesserte Datenkodierung sorgt für einen effizienteren Datentransfer und höhere Energieeffizienz. Doch was bringt die erweiterte Version der USB3.0-Spezifikation für die industrielle Bildverarbeitung? Generell punktet USB einerseits durch die universelle Verfügbarkeit, andererseits durch kostengünstigere Lösungen im Vergleich zu anderen Schnittstellen. Letztlich sorgt auch die Verbindung aus Geschwindigkeit und modernster CMOS-Sensortechnologie für das enorme Potenzial der Schnittstelle. Während die Standardspezifikation der SuperSpeed USB3.0-Schnittstelle bereits das Ende von Firewire eingeläutet hat, wird die ‚Enhanced-Version‘ mit Sicherheit große Anteile des heutigen CameraLink HS-Marktes übernehmen, denn die Vorteile liegen auf der Hand:

  • • USB3.0 bietet problemlose Integration und kostengünstige Peripherie. Somit ermöglicht USB3.0 leistungsstarke BV-Systeme mit niedrigeren Gesamtkosten
  • • Die USB3.0 ‚Enhanced‘-Infrastruktur bleibt kompatibel zur Standardversion und abwärtskompatibel zu USB2.0 und bietet somit absolute Investitionssicherheit
  • • Cameralink HS ist nicht abwärtskompatibel zu CameraLink, daher sind kostspielige Änderungen notwendig
  • • CameraLink ist ein auf die Industrie beschränkter Standard, während die USB3.0 Entwicklung vom Konsumentenmarkt getrieben wird

Aber nicht nur im CameraLink HS Markt sind enorme Entwicklungsmöglichkeiten für USB3.0 möglich. Die neue Spezifikation eignet sich optimal, um den Innovationen in der Sensortechnologie Rechnung zu tragen und die Potenziale der neuen CMOS-Sensoren voll auszuschöpfen. Während die USB3.0-Standardversion die Leistungsfähigkeit einiger heutiger Sensoren, wie z.B. den Sensoren von Cmosis mit 4MP-Sensor und mehr als 90fps, noch begrenzt, können mit ‚USB3.0 enhanced‘ die Kapazitäten voll ausgeschöpft werden – sei es in Bezug auf Echtfarbübertragung in RGB oder Multikamera-Betrieb. Nicht zuletzt geht in der IBV der Trend genau so wie beim Konsumentenmarkt zu höheren Auflösungen, sprich mehr Megapixel. Auch hier ist die Datenübertragungsrate von 10GBit/s der Schlüssel zu potenziellen Einsatzmöglichkeiten in der IBV. Aber auch Multisensor-Anwendungen, die Sicherheitstechnik und bildgebende Verfahren in der Medizintechnik werden von der Entwicklung profitieren. Fraglich ist noch, ob sich die erweiterte USB3.0-Version komplementär zu Thunderbolt durchsetzen oder diese Schnittstelle in eine Nische der IBV verdrängen wird. Thunderbolt ermöglicht als abgesetzter PCIe-Bus einen direkten Zugriff auf den Hauptspeicher und bietet mit einer maximalen Datenrate von 10GBit/s ein ähnliches Potenzial wie die erweiterte USB3.0-Version. Jedoch steckt die Entwicklung der Peripherie noch in den Kinderschuhen und ist derzeit wenigen Unternehmen vorbehalten. Die hohen Systemkosten und mangelnde Verfügbarkeit schrecken viele potenzielle Anwender ab. Somit könnte sich die Schnittstelle frühzeitig selbst ins ‚Aus‘ katapultieren. Herausforderungen der neuen USB3.0-Spezifikation sind noch die Themen Baugröße sowie Leistungsaufnahme und somit die mögliche Wärmeentwicklung.

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