KI-Diskrepanz

Warum nutzen nicht mehr Firmen KI-basierte Inspektionssysteme?
Während 70 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage KI-basierte Inspektionssysteme für serienreif halten, setzen aktuell lediglich 17 Prozent diese auch ein. Dies ist bemerkenswert, da gleichzeitig fast 80 Prozent der befragten Firmen immer noch auf eine manuelle Qualitätskontrolle setzen. Wie diese Diskrepanz zu erklären ist, wurde im Rahmen einer Umfrage von Maddox AI mit über 110 Anwendern und Marktbeobachtern ergründet.
Bild 1 | Maddox AI hat anhand einer Umfrage fünf Punkte extrahiert, warum Anwender KI-Inspektionssysteme derzeit nur verhalten einsetzen.
Bild 1 | Maddox AI hat anhand einer Umfrage fünf Punkte extrahiert, warum Anwender KI-Inspektionssysteme derzeit nur verhalten einsetzen. Bild: Maddox AI GmbH

Dutzende Studien haben bereits die Adoptionsrate von KI in Unternehmen untersucht. Die überwiegende Mehrheit kommt zum gleichen Ergebnis: Unternehmen haben das großen Optimierungspotential erkannt, setzen KI-Systeme aber trotzdem fast nie im operativen Regelbetrieb ein. Diese Diskrepanz spiegelt sich auch in einer Umfrage von Maddox AI wider und kann in fünf Punkten zusammengefasst werden

Bild 2 | Ein vielversprechender Ansatz, um den Annotationsaufwand bei der KI zu minimieren, 
ist eine datenzentrierte KI und nicht wie bisher eine modellbasierte.
Bild 2 | Ein vielversprechender Ansatz, um den Annotationsaufwand bei der KI zu minimieren, ist eine datenzentrierte KI und nicht wie bisher eine modellbasierte. Bild: Maddox AI GmbH

Grund 1: Kosten

56 Prozent der Teilnehmer nennen hohe Kosten als einen Hauptgrund, warum sie heute keine KI-Systeme einsetzen. Obwohl KI-Systeme bei vielen Anwendungsfällen z.B. mit weniger Programmierungsaufwand als klassische regelbasierte AOI-Systeme auskommen, scheinen mögliche Anwender die laufenden als auch die initialen Investitionskosten zu scheuen.

Grund 2: Fehlende Expertise

Da die wenigsten Firmen über ein großes Team an KI-Experten verfügen, sehen 51 Prozent fehlende Expertise als Herausforderung. Zusätzlich laden viele KI-Bedieneroberflächen Fachfremde nicht unbedingt zum Testen ein. Die richtige Learning-Rate einstellen, die Anzahl der Trainingsepochen festlegen – alle diese Themen durchdringt man selbst mit einer zweiwöchigen Schulung nicht. Damit KI-Systemen der Durchbruch gelingt, muss jeder Qualitätsmanager ein KI-System bedienen können, ohne dafür gleich zum KI-Experten zu werden.

Grund 3: Annotieren der Daten

36 Prozent der Teilnehmer benennen einen zu hohen Annotationsaufwand als Umsetzungshemmnis. Zwar versprechen Anbieter bereits mit 20 bis 30 Gut-Bildern, Modelle zu entwickeln – komplexere Inspektionsaufgaben lassen sich mit diesen Ansätzen allerdings nicht lösen. Der aktuell vielversprechendste Ansatz, um den Annotationsaufwand zu minimieren, ist eine datenzentrierte KI. Datenzentrierte KI optimiert nicht die eigentlichen KI-Algorithmen (modellzentriert), sondern verbessert die Datenqualität und somit die Grundlage der KI-Modelle. 50 konsistent annotierte Bilder sind für den Lernprozess der KI deutlich wertvoller als 500 flüchtig annotierte Bilder. Dieser Fokus auf eine saubere Datenbasis führt oftmals zu signifikanten Performance-Verbesserungen (siehe Bild 2).

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