Organisches Licht


Lebensdauer

Die Lebensdauer und Helligkeiten von OLEDs sind – entgegen früheren Annahmen – inzwischen ausreichend für die Anwendung mit flächenhaften Beleuchtungsanforderungen. Man erreicht Werte, wie man sie von LED-Beleuchtungen kennt. Für weißes OLED-Licht ist z.B. eine Lebensdauer von 20.000h (bei 2.000cd/m² und LT70) möglich. Monochrome Beleuchtungen im grünen und roten Farbspektrum sind noch deutlich langlebiger. Durch die Verwendung von OLED-Reihenschaltungen innerhalb des Bauelementes (stacked OLEDs) sind bereits Leuchtdichten von bis zu 5.000cd/m² verfügbar.

OLED-Backlight-Serie

Projekte zur Prototypenentwicklung für Nischenmärkte auf der Basis von OLED-Rohbauelementen und zum Aufbau einer Customized-Fertigung von Beleuchtungskomponenten und -systemen werden derzeit im Netzwerk OLAB realisiert. So werden in einem Projekt namens OLIB seit gut einem Jahr Beleuchtungskomponenten für die Bildverarbeitung entwickelt. Das OLAB-Netzwerk wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms des Mittelstandes des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert. Als erstes Produkt wird in diesem Jahr die Backlight-Serie seelectorLux OLED von hema electronic auf den Markt kommen. Diese Backlights zeichnen sich durch eine sehr hohe Homogenität und Farbtreue aus. Dazu wird eine intelligente Controllerbox mit Netzteil bereitgestellt. Weitere Beleuchtungskomponenten (Tunnelbeleuchtung, Koaxiallicht) sind in Vorbereitung.

Entwicklungstrends

Eine Roadmap für die weitere Entwicklung bei OLED-Modulen unter Einbeziehung unterschiedlicher Quellen ist in Bild 4 dargestellt. In Zukunft wird es ähnlich wie bei den LEDs auch nicht die eine OLED geben. Die Hersteller werden neben den genannten Parametern weitere spezifische Vorteile anbieten. Die Massenfertigung von OLED für Beleuchtungsanwendungen wird in diesem Jahr beginnen. Vorreiter sind Philips Lighting und LG Chem, die neue Fertigungsanlagen auf Basis der Gen 2.5 (Substratgröße ca.40x50cm²) in Betrieb nehmen werden. Osram, Panasonic und weitere Firmen im Beleuchtungsmarkt werden folgen. Die positive Nachricht für die Bildverarbeitung ist, dass sich dadurch der Preis für die Grundbauelemente (bare level OLEDs) weiter reduzieren wird und OLEDs für die Bildverarbeitung das Preisniveau von LED-Flächenleuchten erreichen. Erste flexible OLEDs sind bereits verfügbar. Die Entwicklung und Herstellung von 3D-Formen mit flächenhafter Beleuchtung wird dadurch vereinfacht. Transparente OLEDs, die im eingeschalteten Zustand in eine Richtung leuchten, sind geeignet, Entwicklungen von kompakten, integrierten Gesamtsystemen, die aus Kamera, Optik und Beleuchtung bestehen, umzusetzen. In der Farbtemperatur durchstimmbare OLEDs können zukünftig in der Bildverarbeitung besser auf die Farbe des Objekts (insbesondere bei biologischen oder medizinischen Anwendungen) und falls erforderlich auch auf die spektrale Empfindlichkeit CCD- bzw. CMOS-Kameras angepasst werden. Die Verbindung von organischer Sensorelektronik mit CMOS-Auswerteelektronik befindet sich noch in der Grundlagenforschung. Hier ergeben sich innovative Lösungen für extrem kompakte, intelligente Sensoren.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Themen:

| Fachartikel

Ausgabe:

inVISION 1 2014
Stemmer Imaging GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren