Standard Kommunikation

OPC-UA-Schnittstelle für geometrische Messsysteme
Ein wichtiger Schritt für Interoperabilität in der Messtechnik ist vor kurzem mit der OPC UA Companion Specification für geometrische Messsysteme (GMS) gelungen. Dr. Karl-Dietrich Imkamp, Vorsitzender der OPC-UA-Arbeitsgruppe GMS beim VDMA und Leiter der Metrological Qualification bei Zeiss IQS, erläutert, was die Schnittstelle in der digitalen Datenkommunikation verbessert.

Das Wissen um den Systemzustand der Messmaschine ist der Ausgangspunkt. Dann folgt die Frage danach, was die Maschine denn erfahren hat durch die Messung?

Wir müssen den Zugriff auf die Messresultate vereinheitlichen, aber wir wollen kein neues Format für Messergebnisse entwickeln. Deshalb informieren wir darüber, dass es Messergebnisse gibt, und wir informieren auch darüber, wo die Messergebnisse zu finden sind, aber wir geben – mit einer Ausnahme – keine einzelnen Messergebnisse aus.

Genügt den Anwendern die formelle Information, dass Daten vorhanden sind?

Wir haben in einem kleinen Umfang vorgesehen, Messergebnisse zur Realisierung so genannter Closed-Loop-Implementierungen auszugeben. Das bedeutet, wenn direkt aus dem Messgerät eine Bearbeitung gesteuert werden muss. Dann können wir in begrenztem Umfang Informationen, die zur Korrektur gebraucht werden, weitervermitteln. Wie eine Korrektur zu behandeln ist, das legt allerdings die Bearbeitungsmaschine fest und nicht die Messmaschine. Daraus resultiert das häufige Missverständnis, dass von der Messmaschine ein Korrekturwert erwartet wird. Zwar haben wir es Correction Value genannt, weil der Wert die Basis für eine Korrektur darstellt. Es ist aber nur die Bereitstellung der Informationen für die Korrektur an sich, die wiederum die Bearbeitungsmaschine ausführen muss.

Was leistet die Schnittstelle zu OPC UA?

Mit dieser Schnittstelle wird es möglich sein, dass jedes Gerät mindestens seine Grundinformationen zur Verfügung stellt. Das Gerät teilt beispielsweise mit, dass es sich um ein Koordinatenmessgerät handelt, das mit einer bestimmten Sensorik arbeitet und ein bestimmtes Messvolumen hat. Ich vermute, dass die Bereitstellung von Informationen dieser Art in den nächsten Jahren zum Standard wird. Jedes Messgerät hängt heute mindestens an einem firmeninternen Netzwerk und kann in dem Netzwerk Informationen zur Verfügung stellen. Darauf aufbauend kann man dann auch kundenspezifische Erweiterungen mit OPC UA erstellen. Bereits heute gibt es Messgeräte, die über OPC UA in einer digitalen Produktion kommunizieren. Aber sie kommunizieren nicht nach einem Standard.

Was ist die Perspektive?

Wenn man diese Standardisierung fortführt und die Informationen einheitlich ablegt, dann wird man hoffentlich einen Status erreichen, der Plug&Play erlaubt. Dann kann sich das Koordinatenmesssystem automatisch in die digitale Produktion integrieren. Mit bestimmten Grundinformationen, die zum verpflichtenden Umfang der Companion Specification gehören, geht es voraussichtlich heute schon. Darauf aufbauend kann man sich vorstellen, dass man über ein Messgerät, ohne es konfigurieren zu müssen, sehr viele Informationen erhält und diese für weitere Anwendungen nutzen kann. Somit kann das Messsystem in kurzer Zeit produktiv arbeiten und kontinuierlich optimiert werden.

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VDMA e.V.
http://www.vdma.org/messtechnik-prueftechnik

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