Roboter-Lotse

Profilsensor für vollautomatische Galvanik auf engem Raum
Wenn Galvanikgestelle von Hand bestückt werden, erfordert das viel Platz und Personal. Mit Hilfe eines smarten Profilsensors von Baumer hat das Schweizer Automationsunternehmen Roth Technik jetzt eine vollautomatische Anlage zur Gestellbestückung entwickelt.
Bild 2 | Alle Kleinteile sitzen auf dünnen Haken. Der Profilsensor OXM200 am Greifer hat zuvor die individuellen Haken mit ihren Positionen erfasst und die Koordinaten an die Steuerung geschickt.
Bild 2 | Alle Kleinteile sitzen auf dünnen Haken. Der Profilsensor OXM200 am Greifer hat zuvor die individuellen Haken mit ihren Positionen erfasst und die Koordinaten an die Steuerung geschickt.Bild: Baumer Holding AG

Profilsensor anstatt Kameras

Markus Roths Team prüfte vorab verschiedene Lösungen mit Kamera-basierten Systemen und anderen Laser-basierten Scannern. „Am Ende haben wir uns für den Baumer Profilsensor entschieden, weil er die hohen Anforderungen an Genauigkeit, Kompaktheit und Objekterkennungsvermögen am besten erfüllt“, so Roth. Der OXM200 detektiert zuverlässig die dünnen Haken und kann mehrere Hakenpositionen gleichzeitig scannen. Mit Hilfe der Steuerung entscheidet er dabei, ob der Haken bestückbar ist oder nicht. Ein großer Vorteil: Der Sensor gibt dank integrierter Messtools die Messwerte für die X- und Z-Koordinaten direkt in mm aus. Das reduziert den Berechnungsaufwand in der Steuerung deutlich. „Auf der Software-Seite bedeutet das einen geringeren Integrationsaufwand. Wir können das Projekt dadurch schneller implementieren“, sagt Roth. Dank Power over Ethernet (PoE) genügt ein einziges Kabel, um den Sensor an die Steuerung anzubinden und mit Strom zu versorgen. Für weitere Zeitersparnis sorgt das nur einmalige Abtasten der Hakenpositionen beim Einschleusen des Gestells. Alle Hakenpositionen werden abgespeichert, so dass die Gestelle nicht jedes Mal gescannt werden müssen. „Mit den beiden Roboterzellen ist jetzt ein Durchsatz von 15 Millionen Teilen pro Jahr möglich“, so Roth.

Fazit

Die Anlage ist nach einem Testlauf seit Juli 2022 im Fertigungsbetrieb, erreicht die geforderten Taktzeiten und kann das definierte Teilespektrum bestücken. Collini löst mit dieser Automationslösung sein Platz- und Personalproblem in der Galvanik und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Marco Fuchs: „Der Vorteil ist, dass wir mit den beiden Roboterzellen die kleine Fläche nun optimal nutzen und Personalkosten reduzieren.“ Und was sagt Markus Roth nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der vollautomatischen Anlage? „Ich bin sehr stolz, dass wir diese knifflige Aufgabe so gut gelöst haben. Derart harte Nüsse knackt man nur mit einem hoch motivierten Team und erstklassigen Komponenten.“

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