Expertenrunde: Hyperspectral Imaging – Wo sind die Anwendungen?

Wo liegen derzeit die Preise für ein HSI-System?

Prayagi: Es gibt auf der unteren Ebene HSI-Kameras ab 20.000? plus die Software.

Kerschhaggl: Sprechen wir von einem klassifizierenden System, welches die ganze Datenverarbeitung übernimmt, dann geht dies bei 20.000? los. Eine Kamera, die nur unverarbeitete Spektren liefert, bekommen sie mittlerweile für ein paar 1.000?.

Schwider: Die Kameras müssen in einen Bereich von deutlich unter 10.000? kommen, damit Volumenapplikationen möglich sind. Auch Thermografiesysteme waren anfangs sehr teuer und haben die Massenmärkte erst mit einer deutlichen Preisreduktion erreicht.

Felsheim: Wenn man über Kosten spricht, so muss man diese natürlich immer in Relation zum generierten Wert stellen. So ist die HSI-Technologie schon jetzt im Food-Bereich sehr erfolgreich, obwohl diese Industrie unter einem hohen Kostendruck steht. Für mich war und ist die Komplexität der HSI-Systeme die größte Eintrittshürde in den Machine-Vision-Markt. Doch hier ist bereits viel passiert und wir sehen in der weiteren Vereinfachung der System-Integration auch den Schwerpunkt unserer weiteren Entwicklungen. @Interview – Frage: Wie schnell sind die Systeme?

Makowski: Frameraten im Bereich von Tausend Hertz sind bereits möglich. Die Frage ist, wie komplex eine Auswertung ist. Machen Sie einen einfachen Ansatz oder rechnen Sie ein komplexes Modell dahinter? Was viele bei den Frameraten vergessen: Oft ist das Licht der begrenzende Faktor.

Felsheim: Das hängt stark davon ab, welche Ortsauflösung Sie erreichen wollen. Wollen Sie im Millimeterbereich sein oder in einem größeren Auflösungsbereich, sowohl spektral als auch örtlich? Es geht nicht nur um die Kamera, sondern auch um den Datendurchsatz. Bei Sortieraufgaben, wird es sicherlich schwer, wenn Sie Weizenkörner sortieren wollen. Sobald aber die Objekte ein wenig größer werden, und wir von zwei bis drei Metern pro Sekunde sprechen, ist so etwas durchaus möglich.

Kerschhaggl: In der Nusssortierung, z.B. bei Mandeln, haben Sie Produktströme von ca. 5m/s. Dort wird bereits mit Kilohertz operiert.

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inVISION 4 2019
EVK DI Kerschhaggl GmbH

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