Was ist beim Öffnen einer Getränkedose das entscheidende Geräusch? Das Zischen! Dieses steht nicht nur für Frische, es steht vor allem für die Garantie von Qualität. Dass die Dose jedoch überhaupt richtig zischt, ist kein Zufall, sondern hat mit der exakten Füllmenge und dem richtigen Fülldruck zu tun. Um zu kontrollieren, ob Füllmenge und Fülldruck der festgelegten Norm entsprechen, hat AT – Automation Technology zusammen mit EVT Eye Vision Technology für einen global führenden Hersteller von Abfüllmaschinen eine Applikation entwickelt, die sogenannte Getränkecontainer mithilfe eines 3D-Scans inspiziert und bewertet. Und zwar in beeindruckender Geschwindigkeit im 24/7-Betrieb: 40 Dosen pro Sekunde, 2.400 Dosen pro Minute, 3,5 Millionen Dosen am Tag. Denn so hoch ist die Kadenz allein von einer dieser Abfüllmaschinen, die in den USA von einem weltweit bekannten Getränkehersteller tagtäglich eingesetzt werden. Allerdings ist nicht nur die hohe Frequenz das Besondere an dieser speziell für die Getränkeindustrie entwickelten Applikation. Diese läuft bereits seit acht Jahren so erfolgreich, dass der Kunde im Sommer 2021 erst wieder 3D-Sensoren im dreistelligen Bereich nachgeordert hat, um mehrere hundert weitere Abfüllmaschinen damit zu bestücken. Der große Vorteil der Applikation für die Dosendruckkontrolle: eine verlässliche Inspektionssoftware, die problemlos mit den hochgenauen und sehr schnellen 3D-Sensoren von AT arbeiten kann, die seit vielen Jahren ohne Fehlfunktion im Einsatz sind. Dadurch kann die Applikation problemlos in jede neue Abfüllmaschine nach dem Plug&Play-Prinzip implementiert werden.
Lieber Downgrade als Upgrade
„Eigentlich müssen wir unsere Software permanent weiterentwickeln, um mit den immer schnelleren Prozessoren und Produktionsprozessen mithalten zu können. Bei der Dosencheck-Applikation ist es hingegen genau umgekehrt. Wir müssen die 3D-Sensoren sogar manchmal downgraden, damit sich bloß nichts an der Applikation ändert und das ganze System womöglich noch einmal neu qualifiziert werden muss“, erklärt Michael Beising, Geschäftsführer von EVT. Tatsächlich funktioniert die Applikation so einwandfrei, dass im Normalbetrieb allerhöchstens eine Dose pro Tag aufgrund einer fehlerhaften Oberflächenbeschaffenheit aussortiert werden muss. Das Förderband wurde für die Druckkontrolle extra mit einem Tracker versehen, der wiederum mit der 3D-Kamera verbunden ist. Überträgt diese eine von der Norm abweichende 3D-Punktewolke, verschwindet die Dose per Druckluft binnen Millisekunden vom Förderband.